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Ebooks - Bedeutet der digitale Lesetrend das Aus für das gedruckte Wort?
Viele Buchhändler machen sich angesichts der wachsenden Beliebtheit von Ebooks Gedanken: Drohen bei gedruckten Büchern Umsatzverluste, handelt es sich sogar um ein Auslaufmodell? Werden in den nächsten Jahren Buchhandlungen schließen müssen? Zur Panik besteht kein Anlass, das zeigen aktuelle Marktdaten. Viele Verbraucher schätzen Ebooks zwar aufgrund der vielfältigen Vorteile, gedruckte Bücher wollen sie dennoch nicht missen.
Ebooks im Aufwind: Marktanteile steigen
In Deutschland verzeichnet der Markt an Ebooks beeindruckende Wachstumsraten. 2013 erreichten sie am Publikumsmarkt ohne Schul- und Fachbücher laut Deutschem Börsenverein einen Umsatzanteil von 3,9 %. Das erscheint wenig, im Vorjahr lag der Umsatz jedoch nur bei 2,4 %. Die Anzahl verkaufter Ebooks explodierte binnen Jahresfrist von 13,2 Millionen Exemplaren auf 21,5 Millionen. Die Dynamik zeigt sich auch bei der Anzahl der Nutzer. Erwarben 2012 2,4 Millionen Deutsche ein Ebook, entschieden sich im Folgejahr bereits 3,4 Millionen für mindestens ein digitales Buch. Wenn sich dieser Trend in diesem Tempo fortsetzt, könnte dem gedruckten Buch eine ernsthafte Konkurrenz erwachsen.
Warum das digitale Lesen an Bedeutung gewinnt
Die Entwicklung hin zum Ebook lässt sich leicht erklären: Zum einen bietet das digitale Lesen den Nutzern einen großen Mehrwert. Auf einem kleinen und handlichen Reader können sie eine Vielzahl an Büchern speichern. Das spart Platz in der Wohnung, aber vor allem erweist es sich unterwegs als praktisch. Niemand muss mehr kiloweise Bücher transportieren. Auch der Bezug von Ebooks spricht für diese Form. Interessierte können ein Exemplar bestellen und sofort lesen, Öffnungs- und Versandzeiten interessieren nicht. Studierende müssen zudem nicht den Weg zur Bibliothek auf sich nehmen. Der finanzielle Vorteil verdient ebenfalls Erwähnung: 85 % der Verlage verlangen laut Börsenverein für digitale Bücher weniger, mehr als 50 % davon gewähren einen Rabatt von über 20 %. Zum anderen befördert das wachsende Angebot die steigenden Umsatzzahlen. Nach Angaben des Deutschen Börsenvereins vertreiben mittlerweile 65 % der Verlage Ebooks. Vielfach veröffentlichen sie Werke ausschließlich in der digitalen Variante. Das gilt vornehmlich für Bücher, bei denen sich der Druck aufgrund einer geringen Auflagenzahl nicht lohnen würde. Dazu zählen zum Beispiel einige Schul-, Lehr- und Fachbücher. Zusätzlich drängen immer mehr Unternehmen auf den Markt, die ausschließlich Ebooks verkaufen. Sie ermöglichen Autoren, die keinen traditionellen Verlag finden oder sich bewusst für diesen Weg entscheiden, die Publikation. Einige solcher Ebooks erreichen erstaunlich hohe Umsatzzahlen.
Viele greifen dennoch zum gedruckten Buch
Trotz dieser Vorzüge bleiben gedruckte Bücher beliebt, das basiert auf mehreren Faktoren: - Viele Verbraucher lieben die Buchform. Sie halten gerne ein Buch in der Hand und stellen es ins Regal. Bücher betrachten sie als schönes Accessoire, Sentimentalität und Gewohnheit spielen ebenfalls eine Rolle. Auch das Ausleihen fällt leichter. - Zahlreiche Menschen blicken tagtäglich viele Stunden auf Displays: auf den Computer-Bildschirm, das Smartphone oder das Tablet. Im geschäftlichen und privaten Alltag nimmt diese Technik längst breiten Raum. Viele bevorzugen beim Lesen deshalb Gedrucktes, um dazu einen Kontrast zu setzen. - Der Verlust eines Buchs schmerzt finanziell nicht so sehr wie der eines Ebook-Readers. Deshalb bevorzugen viele unterwegs die gedruckte Version. Diese Argumente für Bücher wiegen offenbar schwer, das beweisen die Zahlen des Deutschen Börsenvereins für 2013. Der stationäre Buchhandel verzeichnete keinen Umsatzrückgang, sondern ein Plus von 0,9 %. Eine Umfrage im Auftrag des Verbands beweist die guten Zukunftsaussichten des gedruckten Buchs. 79 % der Befragten erklärten, dass das Leseerlebnis eines Ebooks nicht an ein gewöhnliches Exemplar heranreiche. Auch die Buchhändler machen sich immer weniger Sorgen: Bei einer Umfrage dieses Jahr befürchteten 40 % Umsatzverluste durch das digitale Lesen, im Vorjahr äußerten noch 57 % diese Vermutung. Schlussendlich haben beide Buchvarianten in bestimmten Lebenslagen ihre Vor- und Nachteile. Da bleibt es jedem selbst überlassen, ob er nun zum digitalen Lesestoff oder dem gedruckten Exemplar greift. Das Buch wie wir es kennen wird uns also noch auf unbestimmte Zeit erhalten bleiben.