Home-Office: Segen oder Fluch? Ein erster Erfahrungsbericht

In den letzten Monaten kam ich in den Genuss, Home-Office betreiben zu dürfen. Im nachfolgenden möchte ich meine ersten Erfahrungen schildern und einige Vorteile sowie Nachteile aufzeigen und etwaige Tipps geben.

Home-Office als Informatiker: Yay!

So fiel eine erste innerliche Reaktion auf das Angebot meines Chefs oder eher auf die Notwendigkeit, Home-Office betreiben zu dürfen, aus. War ich es doch gewohnt, den Werktag im Büro zu verbringen, klang Home-Office im ersten Augenblick ziemlich verlockend.Gerade, wenn man als Informatiker ohnehin gern seine Ruhe hat oder schlichtweg nicht unbedingt auf direkter Kommunikation mit seinen Mitarbeitern oder seinem Chef angewiesen ist.
Meist läuft der Kontakt nach oben ohnehin über die E-Mail, die wir alle so schätzen. Dasselbe gilt für Kundengespräche, auch wenn dafür öfter das Telefon herhalten muss. Hinzu kommt, dass ich in einem relativ kleinen Betrieb tätig bin, wo man sich eh nicht zu oft trifft. Vielleicht mal bei der Kaffeemaschine, falls man denn mal zeitgleich im Büro sein sollte.
Alles in allem schienen die Voraussetzungen für Home-Office ohne Effizienzverlust gut.

Büroaustattung daheim – woher beschaffen?

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Da ich mich darauf einstellen musste, in Zukunft regelmäßig von daheim zu arbeiten, musste leider auch etwas Bürobedarf her. Ohne viel ausschweifen zu wollen, möchte ich hier den Online-Shop empfehlen, der auf mich einen sortierten und – vor allem – günstigen Eindruck gemacht hat. So ist hier der Shop von otto-office.com zu finden.
Die Ablagen waren schnell bestellt und das kleine Büro im Wohnzimmer eingerichtet. Dann kam der schwierige Teil.

Home-Office ist toll, aber

es gibt einige Punkte, die mir innerhalb kurzer Zeit klar geworden sind:

Was gegen Home-Office spricht

  • Auch für mich als Mensch, der nicht unglaublich viel Wert auf direkten Kontakt zu Mitarbeitern und Kunden legt, fehlte mir dieser Kontakt definitiv in der Arbeit daheim. Auch, wenn man sich regelmäßig am Telefon hört und bespricht, ist da oft kein Platz für Smalltalk oder Tratsch. Menschen, die eher extroviert sind, würden damit wahrscheinlich noch schlechter klar kommen, fehlt ihnen doch bei der Arbeit viel Kontakt zur Außenwelt.

  • Das Zuhause als Ort der Entspannung und der Feierabend-Stimmung wird besudelt. Hier vermischen sich Arbeit und Freizeit in einem Maße miteinander, das mir nicht gefällt. Auch kann die Trennung zwischen beruflichem und privatem hier sehr schwierig werden, wenn das Wohnzimmer sowohl als Ort der Arbeit, als auch als Ort der Entspannung etabliert wird.

  • Ständige Erreichbarkeit – das kommt natürlich auf den jeweiligen Beruf an, den man von daheim führt, allerdings grätscht die ständige Erreichbarkeit via Handy schon sehr stark in die Freizeit und das Abschalten nach Feierabend.

  • Datensicherheit ist wirklich kritisch, wenn man zuhause mit sensiblen Daten der Firma hantiert. Hierzu kann ich weiterführende Beiträge von mir für die Wahl sicherer Passwörter empfehlen.

Christoph hat auf CIO das Thema Work-Life-Balance und Home-Office auch ein bisschen weitergeführt und nennt noch weitere Punkte dazu.

Was für Home-Office spricht

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  • Du kannst dir deine eigene Atmosphäre schaffen. Arbeite so, wie du es am besten kannst, hör laute Musik, oder führe Selbstgespräche. Wenn du die totale Freiheit über deinen Arbeitsraum hast, kann das einen zusätzlichen Kick für deine Kreativität und Leistungsfähigkeit sein. Und du fühlst dich am Wohlsten.

  • Du kannst im Optimalfall selbst entscheiden, wann du was machst. Die Freiheit darüber kann sehr beruhigend sein und den Stress reduzieren. Solange du mit deiner To-Do-Liste fertig wirst, wird keiner mit dir schimpfen, wenn du einfach mal einen Spaziergang machst. Oder viel zu viel Kaffee trinkst.

Mein vorzeitiges Fazit

Mir ist definitiv klar geworden, dass Home-Office sehr facettenreich ist. Auf der einen Seite kann hier deutlich die Work-Life-Balance zum negativen beeinträchtigt werden, auf der anderen Seite schafft Home-Office auch Kreativität und Freiheiten und vielleicht sogar mehr Leistung. Das kommt aber auf den jeweiligen Menschen an.
Hast du schon im Home-Office gearbeitet oder arbeitest du gar ausschließlich von zuhause aus? Ich freue mich auch über kritische Meinungen zum Thema, denn darauf werde ich noch etwas „herumdenken“.


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Kommentare

2 Antworten zu „Home-Office: Segen oder Fluch? Ein erster Erfahrungsbericht“

  1. Avatar von Monika T-S

    “ Auch kann die Trennung zwischen beruflichem und privatem hier sehr schwierig werden, wenn das Wohnzimmer sowohl als Ort der Arbeit, als auch als Ort der Entspannung etabliert wird.“
    optische Trennungen schaffen, ich arbeite seit über 10 Jahren nur von daheim aus, wenn keine Möglichkeit besteht ein eignes Arbeitszimmer zu haben,hilft nur optische Trennung…
    klar definiert => hier Schreibtisch mit einem Regal, dort Freizeit
    dazu gibts … Teppiche, Raumteiler,
    wichtig auch: Schreibtisch aufgeräumt, dann bleibt selbst beim Zwischendurch – Blick nicht das Gefühl => ich müßt doch arbeiten..
    Pausen im Home Office nie vorm Schreibtisch , Raumwechsel und klarer Zeitplan..
    anfangs am besten beinhart mit Uhr …
    lg Monika

    1. Avatar von Pascale

      Hallo Monika,
      eine optische Trennung der Räumlichkeiten ist wirklich ein guter Tipp, den ich sogar sofort selbst umsetzen kann 🙂 Vielen Dank dafür.
      Letztendlich glaube ich aber, dass ich kein Mensch bin, der ausschließlich Home-Office machen könnte.
      Grüße,
      Pascale

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