nginx unter Debian installieren

Der kostenlose Webserver nginx ist eine echte Alternative gegenüber Apache. Grade auf kleineren vServer mit weniger Arbeitsspeicher und Traffic lohnt es sich, auf nginx zu setzen. Desweiteren liefert der Webserver bei richtiger Konfiguration statische und dynamische Websites deutlich schneller aus als andere Webserver – das belohnen Suchmaschienen mit einer besseren Platzierung und mehr Besuchern für die eigene Seite. Und letztendlich ist das doch das, was jeder Webmaster will, oder?

Es ist eine neuere Version dieses Beitrags verfügbar: nginx auf Debian 7 installieren
[blue_box]Dies ist der erste Beitrag meiner nginx-Anleitung. Diese Anleitung setzt sich aus folgenden Beiträgen zusammen:

  1. nginx unter Debian installieren / nginx unter Ubuntu installieren
  2. PHP unter nginx installieren
  3. WordPress auf nginx installieren

Falls du Fragen hast, schreibe doch einen Kommentar.[/blue_box]
Vorbereitungen:
[white_box]Auf vielen Debian-Systemen ist der Apache vorinstalliert. Bevor du aber nginx installieren und konfigurieren kannst, musst du Apache mit allem, was dazu gehört deinstallieren:

apt-get remove apache*
apt-get autoremove

[/white_box]
Als Debian-Nutzer brauchen wir den Quelltext des Webservers nicht selber kompilieren, wenn wir den Paketmanager APT benutzen können. Daher installieren wir nginx auch via Paketmanager. Leider gibt es da ein kleines Problem: Die Version von nginx, die im offiziellen Debian-Paketverzeichnis liegt, ist 0.7.67. Die ist aber viel zu alt. Im November ist schon 1.2.5 erschienen.
Da bleibt uns aber noch die Möglichkeit, ein anderes, inoffizielles Paketverzeichnis zu benutzen. Dafür gibt es das Verzeichnis von dotdeb.org – Diese Seite stellt für Debian aktuelle Version von PHP, MySQL, nginx und mehr zu Verfügung. Deswegen fügen wir den Mirror von dotdeb.org in den Paketmanager ein. Das funktioniert wie folgt:
Als erstes installieren wir den Texteditor nano, da das mein favorisierter Texteditor unter Debian ist, mit folgendem Befehl:
apt-get install nano
Nachdem nano erfolgreich installiert wurde, öffnen wir die sources.list-Datei und tragen den dotdeb.org – Mirror ein, um gleich mittels des Paketmanagers darauf zuzugreifen. Wir öffnen die Datei direkt mit unserem neuen Texteditor, nano:
nano /etc/apt/sources.list
Nun öffnet sich eine Textdatei mit den eingetragenen Debian-Mirrors. Mit den Pfeiltasten navigieren wir ans Ende der Datei und fügen mit der Enter-Taste eine neue Zeile hinzu. Sieht einfach ordentlicher und übersichtlicher aus und sollte man sich angewöhnen. Nun fügen wir folgenden Text unter den vorhandenen Text ein:

deb http://dotdeb.netmirror.org/ stable all
deb-src http://dotdeb.netmirror.org/ stable all

Mit STRG + O speichern wir die Datei, danach schließen wir die Datei und nano mit STRG + X.
Jetzt aktualisieren wir den Paketmanager:
apt-get update
Wenn keine Fehler auftreten, können wir nginx installieren.
apt-get install nginx
Jetzt habt ihr nginx installiert. Jetzt könnt ihr den nginx Webserver mit folgendem Befehl starten:
/etc/init.d/nginx restart
Wenn Ihr jetzt die IP-Adresse, den Hostname oder die Domain eures Servers im Browser eurer Wahl aufruft, solltet ihr von nginx begrüßt werden:
Wenn das im Browser steht, habt ihr soweit alles richtig gemacht. Glückwunsch!
Ihr könnt jetzt eure HTML-Dateien in den Ordner /usr/share/nginx/www/ ablegen.
Falls Ihr Fragen oder Probleme habt, könnt ihr einen Kommentar posten.

Zum Zweiten Teil: PHP unter nginx einrichten!

 

Kommentare

5 Antworten zu „nginx unter Debian installieren“

  1. […] Wenn deine Seite zu oft nicht zu erreichen ist, besuchen Suchmaschinen deine Seiten weniger häufig. Suche dir einen seriösen und performanten Webhoster. Günstig ist nicht immer besser! Falls du deine Seite selber hosten willst, kannst du hier erfahren, wie du deinen eigenen Webserver installierst. […]

  2. Avatar von Falk
    Falk

    Wenn man 3rd-Party-Module wie ngx_pagespeed von Google verwenden will muss zu einem selbst kompilierten Nginx greifen, da man nicht so einfach wie bei Apache Module nachladen kann. Das ist aber auch kein wirkliches Problem, man kann die Konfiguration auch beibehalten:
    https://www.kadder.de/2014/08/nginx-selbst-kompilieren/

    1. Avatar von Pascale
      Pascale

      Hallo Falk,
      Das lasse ich hier direkt so stehen 😉 Ich allerdings würde von der mainline im Produktivbetrieb Abstand nehmen.
      Weshalb hast du diese in deinem Artikel verwendet? Ich hatte früher bloß die mainline aufgrund der SPDY-Drafts gewahlt.
      Liebe Grüße,
      Pascale

  3. Avatar von Falk
    Falk

    Naja, laut Nginx-Webseite ist die „Mainline“ nicht instabiler als die „stable“: Note that stable does not mean ‘more reliable or more bug-free’. In fact, mainline is generally regarded as more reliable because only critical fixes are merged to stable.
    Außerdem verwende ich gerne neue Software-Versionen, macht es auch leichter Dinge auszuprobieren. Die in dem Beitrag vorgestellte Konfiguration benutze ich auch live für meinen Blog https://www.kadder.de (und andere Projekte auf dem (v)Server.

    1. Avatar von Pascale
      Pascale

      Stimmt, habe grade nochmal nachgeschaut. Früher hieß es ja Development – schätze, da bin ich wohl etwas gebrandmarkt von den SPDY-Drafts und eigenen Patches, die erst nicht so recht wollten.
      Da ich lediglich für Unternehmen Webserver mit nginx betreibe, entschied ich mich aber in jedem Fall bisher für die Stable-Version, da in diesem Fall die Stabilität wichtiger ist (respektive erprobte Bugfixes)
      Für den eigenen Spielplatz scheint die Mainline aber durchaus interessant.
      Gruß,
      Pascale

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